Liturgische Gewänder

A. Messdiener

Messdienergewänder gibt es in unterschiedlichen Formen, meist in der jeweiligen liturgischen Farbe (weiß, rot, grün, violett, schwarz):


In unserer Kirche gibt es die zuletztgenannten Formen (dreiteilig, zweiteilig). Durch die Gewänder wird deutlich, das wir uns aus unserem Alltag heraus begeben. Rochette bzw. Chorhemd oder Albe erinnern dabei an das Taufkleid.

Durch die Gewänder soll auch deutlich werden, das der Dienst, den sie ausüben, ein Dienst stellvertretend für die gesamte Gemeinde ist.

 

B. Diakon

Der Diakon trägt während des Gottesdienstes entweder - wie auch die Messdiener - einen Talar mit einem Rochette (Chorhemd) oder die Dalmatik. Letztere ist mantelartig geschnitten und war ursprünglich aus dalmatischer Wolle (aus Dalmatien stammend) gefertigt. Unter der Dalmatik wird in der Regel ein Schultertuch getragen.

Der Diakon trägt dazu als Zeichen seines Amtes eine Stola, die aber, anders als bei Priestern oder Bischöfen, gekreuzt diagonal über Brust und Rücken getragen. Sie verläuft dabei über die linke Schulter.

Die Stola wird in der jeweiligen liturgischen Farbe getragen.

 

C. Priester

Das Gewand des Priesters ist das aufwändigste, weil es aus den meisten Einzelstücken besteht. In der Reihenfolge des Anlegens besteht ein Gewand aus den folgenden Teilen:

Stola und Kasel werden in der jeweiligen liturgischen Farbe getragen.

Im Ursprung, im sogenannten Urchristentum, gab es noch keine Gewänder. Man erwartete lediglich, das man gepflegt und in sauberer und möglichst festlicher Kleidung an den Gottesdiensten teilzunehmen. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich aber nicht nur das gesellschaftliche Verständnis geändert, sondern jede Zeit hat auch ihre Spuren in der Art und Weise der Kleidung hinterlassen. Im Laufe der Zeit kleideten sich Priester und auch Bischöfe jedoch in der Art römischer Amtstrachten. Es gab dabei noch keine Unterscheidung zwischen liturgischer Tracht und Alltagskleidung.

Im Laufe der Zeit - das Christentum wurde größer, fand immer mehr Anhänger und wurde später auch Staatsreligion - wurde auch in der Kleidung deutlich, welchen Stand ein Priester hatte. Durch kostbare Stoffe, Verzierungen und hochwertige Verarbeitungen wurde auch die besondere Feierlichkeit hervorgehoben - aber es wurde auch der Reichtum der Gemeinden deutlich. Parallel wurde die traditionelle römische Kleidung (Toga, Tunika) durch Hemd, Hose und Wams (so kleideten sich schon früh die Germanen) ersetzt; seit dieser Zeit gab es eine eindeutige Trennung zwischen Zivilkleidung und liturgischer Tracht.

Allerdings darf man sich die eigentliche Zivilkleidung nicht so vorstellen, das ein Pfarrer in Jeans und T-Shirt herumlief, sondern es gab (und gibt auch heute noch) die Soutane, ein schwarzer, langer Mantel, vergleichbar mit einer Albe, allerdings enger geschnitten, so dass ein Gürtel (wie bspw. ein Zingulum) normalerweise nicht notwendig war. So war ein Priester immer als Priester auch zu erkennen.

Erst seit vergleichsweise wenigen Jahren ziehen viele Priester die Soutane nicht mehr an, sondern tragen "ganz normale" Kleidung.

 

Download dieser Seite (38 kb)
Zurück zur Übersicht