Ein heute eher weniger bekanntes Fest ist das Herz-Jesu Fest.In der Sprache der Bibel gilt das Herz nicht als "irgenein Organ" oder als Zeichen der Liebe, wie es heute vielfach gesehen wird. Vielmehr ist das Herz Inbegriff für den Menschen insgesamt.
Daher ist das Herz Ausdruck von Hingabe, Leiden und Mitfühlen. Jesus hat ein Herz für die Menschen, leidet für und mit den Menschen, weil sie Böses tun und gibt sich für sie hin, um Buße zu tun. Das Herz-Jesu-Fest hat das von Soldaten durchbohrte Herz Jesu im Blick, das von Menschen zerbrochene Herz als Symbol der Liebe Gottes.
Das Fest geht dabei auf die Ordensfrau Margarete Maria Slacoque zurück, die in einem Kloster in Burgund (Frankreich) lebte. Im 17. Jahrhundert hatte sie Visionen, in denen sie von Christus selbst den Auftrag erhielt, das Fest einzuführen. Auch der Termin - der zweite Freitag nach Fronleichnam - geht auf diese Visionen zurück.
Lange gab es Vorbehalte, das Fest als allgemeines Fest in den Kalender der Kirche aufzunehmen. Erst im Jahre 1856 wurde es verbindlich, seither aber dann von mehreren Päpsten gefördert.
Auf das Herz-Jesu-Fest gehen auch die Herz-Jesu-Freitage zurück. An jedem ersten Freitag im Monat können Messtexte des Herz-Jesu-Festes verwendet werden.