Der Aufbau der Messfeier

Die zwei großen Teile der Messfeier heißen Wortgottesdienst und Eucharistiefeier (Mahlfeier). Im Wortgottesdienst hören wir Texte aus der Bibel. Außerdem wird in der Predigt das Wort Gottes ausgelegt und erklärt.

In der Eucharistiefeier gedenken wir dem Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Wir sind wie die Jünger damals eingeladen, mit Jesus Mahl zu halten. Wir glauben, dass Jesus selbst in der Gestalt von Brot und Wein mitten unter uns ist.

Das Schaubild verdeutlicht den Ablauf der Messfeier (GL = Gotteslob).
Ich habe mich bemüht, die Angaben auf die Gotteslob-Ausgabe ab 2014 zu ändern.

Die Elemente im Wortgottesdienst:
1. Begrüßung der Priester begrüßt die Gemeinde. Er beginnt die Feier "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes".
2. Schuldbekenntnis Wir Menschen sündigen. Gott vergibt uns – immer wieder. Damit wir mit reinem Herzen vor Gott treten, bekennen wir unsere Sünden. Dazu gibt es verschiedene Formen (vgl. GL 582, 3ff)
3. Kyrie-Ruf Falls der Kyrie-Ruf nicht Teil des Schuldbekenntnisses war, folgt nun die Bitte um Erbarmen. Auch hier gibt es verschiedene Formen (vgl. GL 582, 8)
4. Gloria Der große Lobgesang wird bezeichnet nach dem lateinischen ersten Wort (Gloria in excelsis Deo). Sonntags und bei anderen festlichen Gottesdiensten wird das Gloria gebetet oder gesungen (GL 583, 1).
5. Tagesgebet Für jeden Tag gibt es ein eigenes Tagesgebet. Es schließt den ersten vorbereitenden Teil des Wortgottesdienstes ab
(GL 583, 2f).
6. Lesung(en) und Zwischengesang Die Lesungen (es können eine oder zwei Lesungen vorgetragen werden) erzählen aus der Bibel. Es sind Texte aus dem alten oder neuen Testament. Nach den Lesungen folgen kurze Gesänge, manchmal auch im Wechsel von Vorsänger und Gemeinde (z. B. Psalm). Vor dem Evangelium folgt der "Halleluja-Ruf". Priester und Messdiener stehen hierzu auf (GL 584, 1-9).
7. Evangelium Das Wort "Evangelium" bedeutet "Frohbotschaft". Es ist ein Text aus einem der vier Evangelien (nach Matthäus, Markus, Lukas oder Johannes). Priester oder Diakon tragen das Evangelium vor. Wir stehen. (GL 585)
8. Predigt In der Predigt wird oft das Wort Gottes aus dem Evangelium erklärt und gedeutet.
9. Credo Das Glaubensbekenntnis, nach dem lateinischen Anfangswort "Credo in unum Deum" benannt, ist ein Gebet, das uns die wichtigsten Glaubensinhalte nahe bringt. Es gibt das Apostolische Glaubensbekenntnis (GL 3, 4) und das Große Glaubensbekenntnis (GL 586, 2).
10. Fürbitten Die Fürbitten, Gebete um allgemeine und besondere Anliegen, auch von jedem Einzelnen, bilden den Abschluss des Wortgottesdienstes. Nach den einzelnen Bitten können verschiedene Rufe von der Gemeinde gerufen werden (vgl. GL 586).

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Die Elemente in der Eucharistiefeier
11. Gabenbereitung Die Mahlfeier beginnt mit der Gabenbereitung. Die Messdiener bringen Brot und Wein an den Altar.
12. Präfation Nach der Gabenbereitung beginnt das "Eucharistische Hochgebet". Es beginnt mit der "Präfation", dem "Der Herr sei mit auch. – Und mit deinem Geiste."
13. Sanctus Nach der Präfation erfolgt der "Heilig-Ruf", nach dem lateinischen Wort benannt. Es kann gesungen oder gesprochen werden (GL 588, 4).
14. Wandlung Nach dem Sanctus knien wir uns hin. Es beginnt die Wandlung, der wesentliche Teil der Eucharistiefeier. Wir glauben, dass in der Wandlung Jesus Christus in Brot und Weil zu uns kommt. Brot und Wein verwandeln sich in unserem Glauben zu Leib und Blut des Herrn. Die Wandlung endet mit der "Doxologie", dem "Durch Ihn und mit Ihm und in Ihm ist dir, Gott, allmächtiger Vater, in der Einheit des Heiligen Geistes, alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit".
15. Vater unser Nach der Wandlung sprechen wir gemeinsam das Gebet, das schon Jesus mit seinen Jüngern gebetet hat. Wir stehen dazu auf (GL 589, 1-5)
16. Friedensgruß Nach dem Vater unser folgt das Friedensgebet, die Bitte um Frieden in der Welt und unter den Menschen. Manchmal wird das ganz deutlich, wenn wir uns die Hand reichen und uns wünschen: "Der Friede sei mit dir." (GL 589, 6f)
17. Agnus Dei Jetzt bricht der Priester, wie beim Abendmahl, das Brot. Dazu beten wir das Agnus Dei: Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt. Erbarme dich unser. (GL 589, 8f)
18. Kommunionspendung Danach empfangen wir den Leib des Herrn. Erwachsenen kann auch der Kelch mit den Worten "Das Blut Christi" gereicht werden.
19. Reinigung der Gefäße Nach der Kommunionspendung werden Kelch und Ziborium (das ist der Kelch bzw. die Schale, in dem die Hostien aufbewahrt werden) gereinigt, die übrigen Hostien werden im Tabernakel aufbewahrt. Die Messdiener reichen nochmals Wasser und stellen den Kelch und das leere Ziborium zurück auf den Gabentisch
20. Dankgebet Danach folgt eine kurze Besinnung und ein Dankgebet.
21. Segen Der Segen mit dem folgenden Auszug bildet den Abschluss des Gottesdienstes. Wir ziehen mit dem Priester aus.

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Der gesamte Ablauf des Gottesdienstes kann im Gotteslob ab Nr. 582 nachgelesen werden. Online gibt es natürlich auch Quellen, beispielhaft sei hier auf Wikipedia (externer Link) verwiesen. Was wir Messdiener bei uns in der Gemeinde im Gottesdienst tun, habe ich hier einmal zusammengestellt.
Die Messdiener haben im Gottesdienst die Aufgabe, stellvertretend für alle Christen mitzuhelfen. Sie tragen dazu bei, dass die Messfeier würdig ist. Dazu gehört, dass die Messdiener bei allem, was sie tun, Ruhe ausstrahlen. Wir schwatzen nicht miteinander, wir rennen nicht und wir falten die Hände.
Zur Vorbereitung treffen wir uns vor einer Messfeier in der Sakristei und ziehen unsere Gewänder an. Gemeinsam mit Priester, Diakon und Lektor ziehen wir in die Kirche ein.