Die Feier der Gemeindemesse

Die katholische Messfeier folgt einem festgelegten und überall gleichen Ritus, den man allgemein auch als Liturgie bezeichnet. Aus besonderen Gründen kann der Ablauf den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden bzw. auf die Gemeinde zugeschnitten werden.

Innerhalb der Liturgie haben Priester und Messdiener, aber natürlich auch die Gemeinde einen festen Platz. Im folgenden daher eine Übersicht über den Ablauf einer Messfeier mit einer Darstellug dessen, was unserer tradition folgend wir Messdiener zu tun haben. Ist von "links" bzw. "rechts" die Rede, so ist dies immer aus der Blickrichtung der Gemeinde betrachtet. Bezogen auf unsere Kirche gleichzeitig: Links = Gabentischseite, Rechts = Fensterseite.

Die Aufstellung ist entnommen aus Die Feier der heiligen Messe. Messbuch. Für die Bistümer des deutschen Sprachgebietes. Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch. Benziger, Einsiedeln und Köln - Herder, Freiburg und Basel - Friedrich Pustet, Regensburg - Herder, Wien - St. Peter, Salzburg - Veritas, Linz 1975ff. Teil I. S. 99-251, Teil II und Kleinausgabe, S. 321-575.

1. Teil - Wortgottesdienst
Einzug Priester & Messdiener, ggf. auch ein Lektor, ziehen gemeinsam in die Kirche ein. Beim Einzug wird durch Läuten der Glocke der Beginn des Gottesdienstes deutlich gemacht. Der Einzug erfolgt nach der Größe bzw. Alter geordnet. Es gehen die Messdiener, die die Gabenbereitug machen werden, vor, gefolgt von den Messdienern, die zur Wandlung läuten. Danach schließen sich Lektor und Priester an. Bei feierlichen Messen können neben dem Priester, ggf. Lektor und Messdienern weitere Personen einziehen. Zudem können Weihrauch, Vortragekreuz, Fahnen und/oder Leuchter und Fackeln (Flambeaus) mitgetragen werden. Die Prozessionsordnung: Weihrauch - Kreuz - Leuchter/Fahnen - Fackelträger - Altardiener - Lektor - Diakon - Priester. Äußeres Zeichen für eine Festmesse ist auch der "große Einzug" durch den Mittelgang nach vorne. Zur Kniebeuge stellen sich die Einziehenden wiefolgt auf (von der Mitte nach außen): Priester - nach rechts schließen sich an: Diakon, Weihrauch, Altardiener - nach links schließen sich an: Lektor, Schiffchen, Altardiener. Kreuz und Leuchter/Fahnen stellen sich mittig hinter dem Altar mit Blick zur Gemeinde auf. Fackelträger stellen sich rechts und links in die zweite Reihe auf. Alle (mit ausnahme von Kreuz/Leuchter/Fahnen, hier nur eine Verneigung) machen eine Kniebeuge.

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Altarverehrung Der Priester verehrt mit einem Kuss den Altar. Die Messdiener gehen zu ihren Plätzen: zwei für die Gabenbereitung zum Gabentisch, zwei für die Schellen auf die gegenüberliegende Seite. Wir bleiben stehen. Weihrauch und Schiffchen gehen auf die linke Seite des Altars. Es wird Weihrauch eingelegt, dann folgt die Altar- inzenz. In der Reihenfolge Weihrauchträger - Priester - Schiffchenträger wird der Altar gegen den Uhrzeigersinn umrundet. Ist ein Diakon anwesend, übernimmt er die Inzenz mit dem Priester, die beiden Messdiener warten neben dem Gabentisch.
Kreuz/Leuchter/Fahnen bleiben hinter dem Altar stehen, bis alle anderen Beteiligten auf ihren Plätzen sind bzw. die Inzenz des Altars beendet ist.
Nach der Altarinzenz wird Weihrauch (und ggf. die Fahnen) in die Sakristei gebracht, das Kreuz in dem dafür vorgesehenen Ständer abgestellt und die Leuchter vor den Stufen rechts und links so weit wie möglich außen abgestellt (mit einer Kniebeuge!).
Danach nehmen alle ihre Plätze ein: soweit möglich im Altarraum (rechte Seite) bzw. bei den Fackelträgern in der ersten Bank. Alle stehen.

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Begrüßung Der Priester begrüßt die Gemeinde und führt in den Gottesdienst ein. Die Messdiener stehen an ihren Plätzen. Bei langen Einführungen kommt es vor, das der Priester die Gemeinde einlädt, sich hinzusetzen. Dann setzen sich auch die Messdiener.

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Schuldbekenntnis Der Priester lädt zum Schuldbekenntnis ein. Es kann eine von drei verschiedenen Textformen verwendet werden, aber auch ein Lied gesungen werden. Die Messdiener stehen an ihren Plätzen.  

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Kyrie-Ruf Sofern das Schuldbekenntnis keinen Kyrie-Ruf (Herr, erbarme dich) beinhaltete, folgt dieser jetzt. Die Messdiener stehen an ihren Plätzen. Texte zum Kyrie können auch von einem Lektor bzw. anderen Personen (z. B. Kindern im Familiengottesdienst) vorgetragen werden.

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Gloria An Sonntagen (nicht aber im Advent oder der Fastenzeit) sowie bei Hochfesten und Festen stimmt der Priester das Gloria an oder es wird ein Gemeindelied gesungen. Die Messdiener stehen an ihren Plätzen.  

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Tagesgebet Der Priester lädt mit den Worten "Lasst uns beten" zum Tagesgebet ein. Zwischen der Einladung und dem Gebet folgt eine kurze Stille der Sammlung. Die Gemeinde beschließt das Gebeit mit dem Ruf "Amen." Die Messdiener stehen an ihren Plätzen.  

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Lesung(en) und Zwischengesang Zumindest eine Schriftlesung, an Sonn- und Feiertagen sind zwei vorgeshen, wird vorgetragen. Der Vortragende wird 'Lektor' genannt. Nach jeder Lesung schließt sich ein Zwischengesang (z. B. aus den Psalmen oder ein Lied) an. Der Zwischengesang vor dem Evangelium ist ein Halleluja-Ruf. Die Messdiener sitzen auf ihren Plätzen.  

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Halleluja-Ruf Der Halleluja-Ruf kann gesungen oder gesprochen werden. Dies kann auch der Lektor oder Kantor übernehmen. Die Messdiener stehen. Die Leuchterträger holen beim Halleluja-Ruf die Leuchter und warten vor den Stufen in der Mitte vor dem Altar auf den Gang des Priesters oder Diakons zum Ambo. Sie gehen mit ihm zum Ambo und stellen sich möglichst rechts und links vom Ambo auf.
Weihrauch- und Schiffchenträger holen ebenfalls Fass und Schiffchen und warten auf das Zeichen des Priesters zum Einlegen. Sodann warten auch sie - in der Mitte hinter dem Altar stehend mit Blick zur Gemeinde - darauf, dass der Vortragende zum Ambo geht. Sie stellen sich hinter den Vortragenden. Nach den einleitenden Worten wird das Evangeliar inzensiert.

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Evangelium Priester oder Diakon tragen das Evangelium vor. Die Messdiener stehen. Die Messdiener mit Leuchtern und Weihrauch bleiben bis zum Ende des Evangeliums am Ambo stehen. Nach dem Evangelium werden die Leuchter wieder an den Stufen abgestellt, Weihrauch und Schiffchen in die Sakristei gebracht.

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Predigt Meist predigt derjenige, der auch das Evangelium vorgetragen hat. An die Stelle der Predigt kann auch eine Statio treten, die dann von einem Laien gehalten werden kann. Meist geht es hierbei um den bzw. die Lesungs- und Evangeliumstexte, mitunter mit einem Bezug auf die heutige Zeit oder aktuelle politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Themen. Die Messdiener sitzen.  

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Glaubensbekenntnis (Credo) Nach der Predigt folgt das Glaubensbekenntnis, benannt nach dem lateinischen Anfangswort (Credo in unum Deum). Meist wird das Apostolische Glaubensbekenntnis gesprochen, das bis auf ein Wort auch von evangelischen Christen gebetet wird. Es kann allerdings auch das "Große Glaubensbekenntnis" (GL 356) gesprochen werden oder ein Lied gesungen werden. Die Messdiener stehen.  

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Fürbitten Es folgt das Fürbittgebet. Allgemeine oder besondere Anliegen werden vorgetragen und bilden den Abschluss des Wortgottesdienstes. Die Messdiener stehen.  

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2. Teil - Eucharistiefeier
Gabenbereitung Die Eucharistiefeier beginnt mit der Gabenbereitung: Der Priester bereitet den Kelch mit Wein und Wasser sowie die Hostienschale. Die Altardiener reichen zunächst den Kelch und ggf. das Ziborium, danach Wein und Wasser. Es folgt bei Festmessen eine Altarinzenz, die Gabenbereitung schließt mit der Händewaschung. Während der Gabenbereitung begeben sich die übrigen Messdiener bereits vor die Stufen; die Altardiener folgen dorthin nach Abschluss der Gabenbereitung. Wir stehen. In Festmessen ziehen die Fackelträger nach der Gabenbereitung in die Sakristei aus und holen dort die Fackeln. Vor der Händewaschung folgt eine Altar- und ggf. Priesterinzenz, sowie eine Volksinzenz. Danach gehen auch Weihrauch- und Schiffchenträger vor die Stufen (Seiten tauschen; Weihrauch immer in Blickrichtung rechts, Schiffchen links!).

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Präfation Der Priester lädt zum Hochgebet ein. Die Messdiener stehen.  

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Sanctus Es folgt das Sanctus, der Heilig-Ruf. Die Messdiener stehen. Nach dem Sanctus knieen wir uns. Die Fackelträger ziehen wieder in die Kirche ein und bleiben im Halbkreis um den Altar stehen.

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Wandlung Bei der Wandlung, so unser Glaube, wird aus Brot und Wein Leib und Blut Jesu Christi. Zwei Messdiener schellen mit den Glocken: drei Mal im Wechsel, wenn der Priester die geweihte Hostie und den Kelch hochhält. Leib und Blut Jesu Christi werden mit Weihrauch inzensiert. Wir knieen.

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Vater Unser Es folgt das Gebet, das Jesus selbst uns hinterlassen hat. Die Messdiener stehen. Weihrauch und Fackelträger ziehen in die Sakristei aus und bringen die Utensilien wieder an Ort und Stelle. Danach ziehen alle wieder in die Kirche ein und bleiben bis zum Kommunionempfang um den Altar stehen.

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Friedensgruß Zum Friedensgruß reichen wir einander die Hand und wünschen "Der Friede sei mit dir." Die Messdiener stehen.  

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Agnus Dei Beim Agnus Dei bricht der Priester das Brot, ähnlich wie Jesus es beim Abendmahl getan haben muss. Die Messdiener stehen. Nach dem Agnus Dei knieen wir uns wieder hin. Die Messdiener, die um den Altar stehen, bleiben dort stehen.

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Kommunionausteilung Priester und ggf. Kommunionhelfer teilen zuerst den Messdienern, dann der Gemeinde die Kommunion aus. Die Altardiener empfangen die Kommunion nebeneinander stehend zum Mittelgang gewandt. Nach dem Empfang der Hostie begeben wir uns auf unsere Plätze im Altarraum und setzen uns hin. Fackelträger und Weihrauch empfangen die Kommunion im Altarraum. Danach begeben wir uns auf unsere Plätze und setzen uns.

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Reinigung der Gefäße Nach der Kommunionausteilung werden die übrigen Hostien in den Tabernakel gestellt und Kelch sowie Ziborium gereinigt. Wenn der Priester in den Altarraum zurückkehrt, stehen wir auf. Ein Messdiener reicht Wasser zur Reinigung. Es stehen die Messdiener im Altarraum auf. Messdiener, die ihren Platz in der ersten Bank haben, bleiben sitzen.

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Dankgebet Der Priester spricht das Dankgebet. Die Messdiener stehen. Bei Festtagen mit großem Einzug und Auszug begeben sich Kreuz- und Leuchterträger mit Kreuz und Leuchtern in den Altarraum und bleiben in der Mitte hinter dem Altar mit Blick zur Gemeinde stehen.

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Segen Der Priester spricht den Segen. Die Messdiener stehen.  

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Auszug Nach dem Segen und der Entlassung erfolgt der Auszug in gleicher Form wie der Einzug. Die Altardiener begeben sich - wie beim Einzug - vor die Stufen: in der Mitte Priester, ggf. Diakon und Lektor, dann nach außen anschließend die Altardiener. Im normalen Gottesdienst folgt der Auszug durch den Altarraum in die Sakristei. Auch alle anderen Messdiener befinden sich vor den Stufen. Kreuz und Leuchter stehen mittig hinter Priester, Diakon und Lektor, Die Fackelträger schließen sich hier rechts und links an (in zweiter Reihe). Nach der gemeinsamen Kniebeuge (Kreuz und Leuchter: Verneigung!) wenden sich Kreuz und Leuchter um und ziehen durch den Mittelgang aus. Es folgen die Fackelträger, Altardiener sowie sonstige Messdiener, Lektor, Diakon und der Priester.

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Von diesem Ablauf gibt es verschiedene Abweichungen. Beginnend mit dem Kirchenjahr möchte ich hier die herausragenden besonderen Gottesdienste aufzählen:

Die Besonderheiten (in kurzem Überblick) möchte ich zu späterem Zeitpunkt ebenfalls noch darstellen.

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